Mehr als zwei Drittel der Erwachsenen über 40 leidet an Parodontose (der medizinisch korrekte Ausdruck ist Parodontitis). Ursache sind Bakterien, die sich zwischen Zahn und Zahnfleisch ansammeln in die Tiefe wachsen und dort den Kieferknochen schädigen. Dies kann im gesamten Gebiss gleichzeitig erfolgen oder auch nur an vereinzelten Stellen.
Die Folge ist, dass Zahnfleisch und Knochen abgebaut werden und die Zähne sich lockern, bis sie schließlich ausfallen. Früher nahm man an, dass der Zahnausfall im Alter völlig normal sei. Heute weiß man, dass die Parodontose von ganz bestimmten Bakterien ausgelöst wird.
Außerdem hat sich herausgestellt, dass ca. 30 % der Bevölkerung genetisch vorbelastet sind und ein viel höheres Risiko haben, an Parodontose zu erkranken. Das beste Mittel gegen Parodontose ist eine gute häusliche Mundpflege gepaart mit einer regelmäßigen Individualprophylaxe (s. Prophylaxe).
Außerdem ist es heutzutage möglich das individuelle Parodontose-Risiko anhand verschiedener Tests nachzuweisen: Ein Befall mit besonders aggressiven Bakterien ist in nur wenigen Tagen mit einem einfachen Speicheltest festzustellen (Microdent Test; Fa. Hain) ebenso wie eine genetische Vorbelastung (GenoType Test, Fa. Hain).
In vielen Fällen ist auch ein Knochenaufbau mit einem Knochenersatzmaterial möglich. Hierzu wird in den Bereich, wo Knochen verloren gegangen ist, künstlicher Knochen eingebracht.